Arbeitsblatt 7: Die Tragödie der Allmende
Die Tragödie der Allmende ist ein sehr einflussreicher Aufsatz des amerikanischen Ökologen Garrett Hardin aus 1968. Hardin bedient beim Schöpfer des Begriffs William Forster Lloyd der zu Beginn des 19. Jhd den Begriff im Kontext der Bevölkerungsentwicklung geprägt hatte. Hardin postuliert im Malthus’schen Sinne dass sobald eine Ressource uneingeschränkt genutzt werden kann jede Nutzer_in den Ertrag zu maximieren trachtet sobald die Tragfähigkeitsgrenze erreicht sei greift dann die Tragödie der Allmende. Die Kosten der Übernutzung und Zerstörung der Ressource werden von der Allgemeinheit getragen bis in den Systemzusammenbruch hinein. Hardins Schluss ist da auch technologische Lösungen begrenzte Ressourcen nicht beliebig nutzbar machen dass entweder radikale Perspektivenänderung der Akteurinnen oder starke (staatliche) Regulation die einzige rationale Lösung bietet. Studienleistung-Pflichtabgabe-unbenotet
Offensichtlich schließt die Tragedy of Commons unmittelbar an die uns bereits bekannten Systemkonzepte und Regelkreisläufe an. Hardin und die darauf eingetretetene kontroverse und bis heute (Friday for Futrure , Klimakrise etc.) auch teilweise radikal geführte Kontroverse dauert an und kann sowohl konzeptionell als auch konkret mit Mitteln der Systemdynamik untersucht werden.
Was ist zu tun?
Insbesondere die Verkürzung auf eine rein ökologische Debatte wird Hardins Gedankengang nicht gerecht. Nachfolgend finden Sie eine Sammlung von vier ausgesuchten Artikeln. Die ersten beiden beschäftigen sich mit der Idee - also Hardins Aufsatz als Grundlage und ein kritischer Review Artikel der 50 Jahre Debatte zu diesem nach wie vor brandheissen Thema zusammenfasst.
Die beiden darauf folgenden Artikel sollen die praktische Modellierung beleuchten. Konkret also, was sind solche Interaktionen (Artikel drei) und wie kann ein Konfliktmangement auf eine knappe Ressource (Artikel vier) modelliert werden.
Die Auswahl wurde getroffen um auf der einen Seite eine wissenschaftliche Diskussion von enormer Tragweite auf ihre Wurzeln zurückzuführen. Es ist zwingend in eine derart kontroverse Diskussion durch Bildung einer eigenen Position auf der Grundlage der publizierten Grundlagen einzusteigen, zum anderen soll aber auch gezeigt werden dass es ein großes Potenzial gibt um konkret Interaktionen zu verstehen und Lösungsansätze zu finden in dem systemdynamische Modellierungsansätze genutzt werden.
Was benötigen wir?
Bitte lesen Sie zur Vorbereitung auf die Projektarbeit die folgenden Artikel:
- Der Essay von Hardin The Tragedy of the Commons
- [Fifty Years of Debate on the Hardin’s Tragedy of the Commons - A Reflection(https://papers.ssrn.com/sol3/Delivery.cfm/SSRN_ID3315183_code757539.pdf?abstractid=3315183&mirid=1)
- Ein Konkretes Beispiel zur Modellierung kompler Interaktion[Integrated ecological models: simulation of socio-cultural constraints on ecological dynamics]
- Ein Konkretes Beispiel für Bewässerungsplanung A SYSTEM DYNAMICS MODEL FOR SUPPORTING DECISION-MAKERS IN IRRIGATION WATER MANAGEMENT (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0304380097001555/pdfft?md5=286733c207855df6d7ebc1c693b833c4&pid=1-s2.0-S0304380097001555-main.pdf)
- Tragedy of Commons Archetyp
Aufgabenstellung
Erarbeiten Sie sich eine Position zu dem Thema:
- Ist die Diskussion und die Modellierun gnutzbar für unsere aktuellen “grossen” Problemfelder?
- Ist dieses Konzept geeignet zum Beispiel einen Einblick in mögliche Lösungsstrategien für die Klimakrise (oder jede der anderen Krisen) zu bekommen.
- Entwickeln Sie eine Fragestellung oder eine Hypothese die Ihr Interesse weckt (z.B. wieviel Regulation ist notwendig um Suedlink oder Energieeinsparungen etc. umsetzen zu können).
- Nutzen Sie dieses Interesse um Beipiele in wissenschaftlichen Artikeln oder auch bei insight maker zu finden. [
- Bitte skizzieren bzw. dokumentieren Sie Ihren Arbeitsfortschritt. Hierbei können eine abgespeckte Form eines Lerntagebuchs oder auch eines Portfolios. Insbesondere ein Arbeits- oder Präsentationsportfolio sehr hilfreich sein.